Benigna von Krusenstjern

»daß es Sinn hat zu sterben - gelebt zu haben«

Adam von Trott zu Solz 1909-1944. Biographie.
gebunden , 608 Seiten
ISBN 3835305069
EAN 9783835305069
Veröffentlicht August 2009
Verlag/Hersteller Wallstein Verlag GmbH
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Beschreibung

Die grundlegende Biographie
Adam von Trott zu Solz stand an der Seite Stauffenbergs im Zentrum der Verschwörung des 20. Juli 1944. Als zutiefst ziviler Mensch war er gegenüber dem NS-Regime von Anfang an ablehnend eingestellt. Seit 1940 nutzte er eine Stelle im Auswärtigen Amt als Basis, um Widerstand zu leisten. Trott engagierte sich im Kreisauer Kreis an programmatischen Entwürfen für die Zukunft und suchte auf Auslandsreisen den geplanten Regimesturz außenpolitisch abzusichern. Am 26. August 1944 wurde Adam von Trott in Berlin-Plötzensee im Alter von 35 Jahren hingerichtet.
Sein kurzes und intensives Leben war geprägt von der Begegnung mit einer Vielzahl von Menschen und der Auseinandersetzung mit den drängenden sozialen und politischen Fragen seiner Zeit. Als Nachkomme eines alten hessischen Adelsgeschlechts und eines der amerikanischen Gründerväter war er weltoffen und nutzte seine Möglichkeiten. So erlebte er als Student in Oxford Mahatma Gandhi und hielt sich nach seiner juristischen Ausbildung über ein Jahr zu Studien in China auf, um für eine Weile dem politischen Druck in seiner Heimat zu entkommen.
Welchen Handlungsspielraum ließ die nationalsozialistische Diktatur? Dies war eine zentrale Frage, der sich Trott stellte - vom Bemühen, sich unangepasst zu behaupten, bis zum aktiven Widerstand aus dem System heraus.
Benigna von Krusenstjern legt die erste umfassende Biographie Adam von Trotts vor. Mit großer Akribie hat sie eine Vielzahl auch bislang unbekannter Quellen ausgewertet und schildert kenntnisreich und anschaulich Trotts Leben. So lässt die Autorin hinter dem Widerstandskämpfer den Menschen in allen seinen Facetten sichtbar werden, der uns in seinem Erleben und Handeln Zeitzeuge und Vorbild zugleich wird.

Portrait

Benigna von Krusenstjern, geb. 1947, ist Historikerin mit den Schwerpunkten 17. und 20. Jahrhundert. Sie begann als Redakteurin für internationale Politik bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und war danach langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Geschichte.
Veröffentlichungen u.a. über Selbstzeugnisse als Geschichtsquellen.

Pressestimmen

»Nun, rechtzeitig zum 100. Geburtstag am 9. August, erscheint die erste umfassende Biografie über Adam von Trott zu Solz. Die Autorin, die Historikerin Benigna von Krusenstjern, hat in zahlreichen nationalen und internationalen Archiven geforscht und eine Menge unbekanntes Material zutage gefördert. Das Bild, das wir uns bisher von Trott machen konnten, wird dadurch nicht nur um viele Facetten bereichert - es erhält überhaupt zum ersten Mal schärfere Konturen. (...) ein würdiges Denkmal.«(Volker Ullrich, DIE ZEIT, 6.8.2009)»Es sagt viel aus über unsere politische Kultur, über das moralisch immer so ostentative Nachdenken zur deutschen Geschichte, dass (...) die erste wissenschaftliche Biographie des Widerstandskämpfers Adam von Trott zu Solz erst jetzt, zu seinem hundertsten Geburtstag erscheint. Das durch Genauigkeit und Faktenfülle maßstabsetzende Buch Benigna von Krusenstjerns zeigt zum ersten Mal in umfassender Dokumentation, wie kompromisslos und hellsichtig Trotts Feindschaft gegen den Nationalsozialismus vom ersten Moment an, sogar schon vor der Machtergreifung gewesen ist.«(Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 8./9.8.2009)»... Eine bessere, gründlicher gearbeitete Biografie ist kaum vorstellbar. Und es ist geradezu bewundernswert, wie Krusenstjern in der Deutung der Dokumente ihren eigenen Weg findet und häufig gegen Autoritäten der Widerstandsgeschichtsschreibung Fakten sanft zurechtrückt, ohne in den Gestus der Besserwisserei zu verfallen.«(Matthias Sträßner, Deutschlandfunk, 26. 8. 2009)»Der umfassenden Recherche und aufmerksamen Lektüre der zeitgenössischen Quellen verdankt sich (...) ein lebendiges Bild Adam von Trotts.« (Neue Zürcher Zeitung, 12.10.09)»Von Krusenstjern arbeitet dieses kurze, ereignisreiche Leben von Trotts mit großer Sorgfalt und Genauigkeit auf. Sie scheint sämtliche Briefe, Notizen und Abhandlungen von Trotts gesichtet sowie jene Literatur gelesen zu haben, die einst von Trott zu seiner Lektüre gemacht hatte. Reich bebildert und wie aus einem Guss geschrieben legt sie damit eine wohl kaum mehr zu übertreffende Biografie vor. Verdient macht sich die Autorin vor allem um die Zeugenkritik, die sie äußerst besonnen vornimmt.«(Zeitschrift für Politikwissenschaft, 21.10.09)»Adam von Trott ist der seltene und damit herausragende Fall eines aus konservativ-adliger Familie stammenden Widerständlers, der von Beginn an für internationale Verständigung, den Ausgleich der Klassen und für Demokratie eintrat. Es ist ein großes Verdienst der Historikerin Benigna von Krusenstjern ... klar und quellensatt wie nie zuvor den politischen Weg Trotts zu verdeutlichen.«(Tilmann Lahme, Deutschlandradio Kultur - Lesart, 8.11.2009)»Entstanden ist eine ungeheuer detailreiche Schilderung des Lebens des Widerstandskämpfers. Lebendig erscheinen Lebensumstände und Personen von Trotts Umfeld nicht zuletzt durch die vielen Zitate aus persönlichen Briefen. Ein unbedingt lesenswertes Buch!«(Christiane Böhm, Göttinger Tageblatt, 18.12.2009)»Das vorliegende Buch mag gelegentlich an Details überquellen, aber es zeigt in beeindruckender Weise die Entwicklung eines jungen Mannes während der Weimarer Republik, sein schwieriges Leben in der Diktatur und sein extrem gefährdetes Leben im Widerstand, das mit dem Tode durch den Strang endete. Sie habe versucht, gegen ein Bild Adam von Trotts anzuschreiben, das über Jahrzehnte in Beton gegossen schien, sagt die Autorin. Man kann dem Ergebnis dieser schwierigen, auf umfassender Quellenlage basierenden Arbeit nur möglichst viele Leser wünschen.«(Margarete Limberg, Deutschlandfunk - Andruck, 21.12.2009)»Drei frühen Lebensbeschreibungen Trotts aus dem angloamerikanischen Raum kann jetzt eine grundlegende deutsche Biografie gegenübergestellt werden, die sich durch ihre empathische Zuneigung zum Gegenstand nicht weniger auszeichnet als durch sorgfältigen Umgang mit den (zu einem großen Teil hier erstmals ausgewerteten) Quellen.«(Thomas Karlauf, Die Welt, 24.12.2009)"Krusenstjern's biographical approach is heavily influenced by her reliance on the value of personal testimonials. Wherever possible, she allows the documents to speak for themselves in a detailed step-by-step account of Trott's development and thinking. ... His is an exemplary life that will continue to be relevant for generations to come.«(Gina Thomas, Standpoint magazine, Dezember 2009)»Einmal mit dem Lesen begonnen, fällt es schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Wer sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessiert, sollte es unbedingt lesen.«(Hans-Otto v. Lilienfeld-Toal, Nachrichtenblatt der Balt. Ritterschaften, 51 (2009), Nr. 204)»Der Autorin gelingt es, neben der ausführlichen - und dabei gut lesbaren - Darstellung der komplexen Persönlichkeit Trotts, eine Vielzahl von Details, aber auch größere, durch die Forschung lange weitergetragene Irrtümer und Missinterpretationen auf der Basis der Quellen zu berichtigen und klarzustellen.«(Erik Lommatzsch, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 7/8 2010)»The strength of Benigna von Krusenstjern-s comprehensive work ist that she has refrained from excessively prejudging Trott and made her painstaking research speak for itself - and indeed she has succeeded in making it speak loudly. (...) The persuasiveness of this book lies both in the wealth of the materials collated by the author and the modesty of her evaluation. In this case the Rankean formula of history »as it actually happened« has proven its validity.«(Klemens von Klemperer, The Journal of Central European History 43, 2010) deutsche Biografie gegenübergestellt werden, die sich durch ihre empathische Zuneigung zum Gegenstand nicht weniger auszeichnet als durch sorgfältigen Umgang mit den (zu einem großen Teil hier erstmals ausgewerteten) Quellen.«
(Thomas Karlauf, Die Welt, 24.12.2009)